Wechseldruckmatratzen: Moderne Dekubitusprophylaxe und -therapie mit System
Dekubitus – auch als Druckgeschwür bekannt – zählt zu den häufigsten Komplikationen bei bettlägerigen Patienten. Insbesondere bei Menschen mit eingeschränkter Mobilität
oder chronischen Erkrankungen kann bereits nach wenigen Stunden Druck auf einer Körperstelle eine Schädigung des Gewebes entstehen. Um diesen ernstzunehmenden
gesundheitlichen Risiken wirksam zu begegnen, setzen Pflegekräfte, Kliniken und Sanitätshäuser auf innovative Hilfsmittel: Wechseldruckmatratzen. Sie bieten nicht nur
eine wirksame Prophylaxe, sondern auch gezielte therapeutische Unterstützung bei bestehenden Druckulzera.
Dynamisch statt statisch: Wie Wechseldruckmatratzen funktionieren
Im Gegensatz zu statischen Matratzen sorgen Wechseldrucksysteme für eine kontinuierliche Umlagerung des Körpers – ganz ohne manuelles Eingreifen. Über einen
integrierten Kompressor werden einzelne Luftkammern innerhalb der Matratze in regelmäßigen Abständen ab- und aufgepumpt. Dadurch verändert sich punktuell der
Auflagedruck auf der Haut, wodurch gefährdete Stellen entlastet und die Durchblutung gefördert werden.
Dieser „virtuelle Lagerungswechsel“ reduziert nicht nur das Risiko für neue Druckstellen, sondern trägt auch zur Heilung bestehender Ulzera bei. Für Pflegekräfte
bedeutet das eine spürbare Entlastung im Alltag, da die manuelle Lagerung seltener notwendig ist – gleichzeitig steigt der Komfort für den Patienten deutlich.
Für jedes Dekubitus-Stadium geeignet
Wechseldruckmatratzen gibt es in verschiedenen Ausführungen – je nach Einsatzbereich und Stadium des Dekubitus. Alle hier aufgeführten Modelle sind als geprüfte
Antidekubitusmatratzen klassifiziert und unter der HMV-Nummer 11.29.05.XXXX gelistet. Damit sind sie grundsätzlich verordnungsfähig und können über die Krankenkasse abgerechnet werden.
Einige Matratzen sind bereits zur Prophylaxe geeignet, während andere speziell für Patienten mit fortgeschrittenem Dekubitus bis Stadium IV entwickelt wurden.
Dabei spielen auch die technischen Parameter wie Matratzenhöhe, maximale Belastbarkeit, Leistung des Kompressors und Einstellungsmöglichkeiten eine wichtige Rolle.
Der Großteil der Systeme lässt sich individuell auf das Patientengewicht einstellen – was nicht nur die Wirksamkeit verbessert, sondern auch den Liegekomfort deutlich erhöht.
Argumente für das Kundengespräch: Vorteile auf einen Blick
Im Beratungsgespräch mit Patienten oder Angehörigen ist es hilfreich, die Vorteile einer Wechseldruckmatratze verständlich und überzeugend darzulegen. Hier einige zentrale Argumente:
- Wechselnder Druck auf unterschiedliche Hautpartien: Die zyklische Veränderung des Auflagedrucks beugt dem Wundliegen effektiv vor.
- Sehr gute Druckentlastung durch „virtuelle“ Lagerung: Patienten werden quasi kontinuierlich neu positioniert – ohne aktives Eingreifen durch Pflegepersonal.
- Individuell anpassbare Matratzenhärte: Durch die Regulierung der Luftkammern kann die Matratze optimal auf das Körpergewicht und die Schmerzempfindlichkeit abgestimmt werden.
- Diese Vorteile gelten unabhängig davon, ob es sich um die Versorgung im häuslichen Bereich oder im stationären Pflegeumfeld handelt.
Einwände professionell entkräften
Trotz der vielen positiven Eigenschaften äußern manche Kunden Bedenken. Häufige Gegenargumente lauten: „Das System ist zu laut“, „Es verbraucht zu viel Strom“
oder „Man fühlt sich wie auf einem Schiff bei Seegang.“ Hier gilt es, mit Fachwissen und sachlicher Aufklärung zu kontern:
Moderne Wechseldrucksysteme arbeiten extrem leise. Die Geräuschkulisse liegt in etwa auf dem Niveau eines leisen Kühlschranks.
- Der Stromverbrauch ist gering: Selbst bei einer Leistung von 20 Watt belaufen sich die Stromkosten auf rund 0,15 € pro Tag.
- Die Bewegungen der Matratze sind sanft und gleichmäßig – viele Nutzer empfinden sie sogar als angenehm entspannend.
Stromverbrauch realistisch einschätzen
Ein häufiger Kritikpunkt betrifft den Energiebedarf. Dabei sind die tatsächlichen Verbrauchswerte überraschend niedrig. Beispielrechnungen zeigen:
- 12 W System: 0,288 kWh pro Tag → 105,1 kWh pro Jahr → ca. 32,58 € pro Jahr
- 20 W System: 0,480 kWh pro Tag → 175,2 kWh pro Jahr → ca. 54,31 € pro Jahr
Selbst bei steigenden Strompreisen bleiben die Kosten überschaubar – insbesondere im Verhältnis zur gesundheitlichen Wirkung und Lebensqualität, die eine Wechseldruckmatratze bietet.
Technische Vielfalt – für individuelle Anforderungen
In der Produktübersicht zeigt sich: Die Hersteller bieten eine große Bandbreite an technischen Lösungen – angepasst an unterschiedliche Patientenprofile:
- Variierende Matratzenhöhen ermöglichen auch bei schwereren Patienten eine zuverlässige Druckentlastung.
- Unterschiedliche Maße (z. B. Breiten von 80–120 cm, Längen von 190–220 cm) erlauben den Einsatz sowohl im Pflegebett als auch im Krankenhausbett.
- Leistungsstarke Kompressoren mit geringer Stromaufnahme sorgen für einen reibungslosen Wechselzyklus.
- Durch die HMV-Kennzeichnung sind diese Matratzen nicht nur qualitativ geprüft, sondern auch einfach verordnungsfähig – ein klarer Vorteil für Berater und Kunden.
Investition in Lebensqualität und Versorgungssicherheit
Wechseldruckmatratzen sind mehr als nur ein medizinisches Hilfsmittel – sie sind ein zentraler Bestandteil moderner Pflege und ermöglichen es Patienten,
schmerzfreier, sicherer und komfortabler zu liegen. Für Berater im Sanitätsfachhandel oder im Außendienst sind sie ein unverzichtbares Produkt, das sowohl
pflegerisch als auch wirtschaftlich überzeugt.
Die Kombination aus geprüfter Wirksamkeit, einfacher Handhabung, individueller Anpassbarkeit und niedrigen Betriebskosten macht Wechseldrucksysteme zur
idealen Lösung in der Dekubitusprävention und -therapie – vom leichten Risiko bis zum schweren Dekubitusstadium.